Strategien für zukunftsorientierte Standorte (Quelle: pixabay)

Aufbau einer starken Wirtschaftsregion: Erfolgreiche Beispiele und Strategien für zukunftsorientierte Standorte

Die Schaffung einer starken Wirtschaftsregion ist eine fesselnde Herausforderung, denn sie ist oft die einzige Möglichkeit für lokale Akteure, im globalen und regionalen Wettbewerb zu bestehen und ihre Region langfristig und stabil zu gestalten. Welche Faktoren sind wichtig und wie gehen Städte wie beispielsweise Leipzig und Stuttgart aber auch ländlichere Regionen wie z.B.  Südwestfalen und Ostwestfalen-Lippe vor? Hier erfahren Sie mehr.

Um im internationalen Wettbewerb erfolgreich zu sein, müssen Regionen eine starke, nachhaltige und zukunftsorientierte Wirtschaft aufbauen. In diesem Blogbeitrag werden wichtige Aspekte einer starken Wirtschaftsregion vorgestellt und vier Beispiele für Regionen gezeigt, die mit unterschiedlichen Visionen auf dem Weg sind, um langfristig erfolgreich zu sein. Entdecken Sie, wie Regionen sich für eine tragfähige Zukunft aufstellen.

Eine erfolgreiche Wirtschaftsregion benötigt eine klare Vision, die die Menschen begeistert und als machbar angesehen wird. Basierend auf dieser Vision kann eine maßgeschneiderte Strategie entwickelt werden, die die Schlüsselqualitäten und den Ausbau fehlender Standortvorteile der Region berücksichtigt. Die Region sollte dabei zukunftsorientiert agieren und auf neue Technologien, urbane und nachhaltige Trends sowie attraktive Schlüsselindustrien setzen.  

Ein erstes Beispiel ist hier die Stadt Leipzig, die bereits viel erreicht hat, um sich regional zukunftsorientiert aufzustellen. In ihrer Clusterstrategie gründete die Stadt beispielsweise den Bereich „Energie und Umwelttechnik“, in dem Unternehmen und Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten, um die Energiewende in der Region voranzutreiben. Die zentrale Lage in Europa macht Leipzig auch zu einem starken Transport- und Logistikstandort (Cluster „Logistik & E-Commerce“). Dank einer exzellenten Hochschullandschaft mit renommierter Universität und zahlreichen Fachhochschulen geht Leipzig aktiv gegen den Fachkräftemangel vor. Die Stadt zeigt immer wieder die besondere Fähigkeit relevante Akteure zu themenbezogenen Clustern zusammenzubringen.

Und damit erfüllt diese Region generelle wichtige Faktoren einer erfolgreichen Wirtschaftsregion:

  • Regionale Zukunftsorientierung

Eine der wichtigsten Aufgaben für eine Wirtschaftsregion ist es, eine starke Zukunftsorientierung zu entwickeln. Dabei sollte man sich nicht nur auf eine einzelne Branche oder Industrie konzentrieren, sondern auch auf die Entwicklung von zukunftsweisenden Technologien und Dienstleistungen.

  • Urbane Trends und Räume

In einer globalisierten Welt sind urbane Trends und Räume von entscheidender Bedeutung für eine Wirtschaftsregion. Sie müssen attraktiv, innovativ und vielfältig sein, um Unternehmen und Fachkräfte anzuziehen.

  • Ausbildung und Fachkräfte

Eine starke Wirtschaftsregion benötigt qualifizierte Fachkräfte. Eine klare Strategie zur Fachkräftegewinnung ist deshalb von zentraler Bedeutung, ebenso wie eine gute Ausbildung, um die lokale Bevölkerung mit den erforderlichen Fähigkeiten auszustatten. Neben einer qualitativ hochwertigen Bildungslandschaft müssen auch Anreize und Möglichkeiten für Fachkräfte geboten werden, um in der Region zu bleiben, wie z.B. attraktivem Wohnraum, sozialen und kulturellen Standortvorteilen.

  • Einbeziehung von Hochschulen, Politik und Fördergeldern

Eine starke Wirtschaftsregion benötigt auch die Einbeziehung aller relevanten Akteure. Dazu gehören Hochschulen, politische Entscheidungsträger und Fördermittelgeber auf europäischer Ebene. Durch solche Zusammenarbeit können Synergien entstehen und erfolgreiche Projekte vorangetrieben werden.

  • Serviceorientierte Begleitung und Beratung der handelnden Akteure

Investoren sowie Start-Ups benötigen eine serviceorientierte Begleitung und Beratung hinsichtlich investitionsrelevanter Themen, wie z.B. Standort- und Fördermittelberatung, technischer Infrastruktur, Bildung und Forschung sowie Netzwerkkooperationen mit Imageträgern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Eine Ansiedlung muss so unkompliziert wie möglich gestaltet sein.

Doch Leipzig ist nicht allein. Deutschland bietet einige weitere bemerkenswerte Regionen, die innovativ und auf die Zukunft ausgerichtet sind. Die folgenden drei Beispiele Stuttgart sowie die ländlichen Regionen Südwestfalen und Ostwestfalen-Lippe zeigen ebenfalls interessante Ansätze:

Die Energieeffizienz Region Stuttgart hat sich ähnlich wie Leipzig zum Ziel gesetzt, Unternehmen bei der Senkung ihrer Energiekosten und der Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit zu unterstützen. Durch engmaschige Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft werden innovative Lösungen entwickelt, um die Energiewende voranzutreiben. Das Ziel ist es, bis 2050 klimaneutral zu sein. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden viele Initiativen wie Demonstrationsprojekte und ein branchenübergreifendes Netzwerk ins Leben gerufen.

Die Digital Valley Region Südwestfalen hat den Blick darauf gelenkt, Unternehmen bei der Digitalisierung ihrer Geschäftsmodelle und -prozesse zu unterstützen. Als Industrieregion hat Südwestfalen einen starken Fokus auf kleine und mittelständische Unternehmen (KMU). Mehr als 150 Weltmarktführer, sogenannte „Hidden Champions“, die in Nischenmärkten führend sind, befinden sich in dieser Region. In Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen und Startups werden z.B. neue digitale Produkte und Dienstleistungen im Bereich künstlicher Intelligenz, Cyber-Security und Assistenzsystemen entwickelt. Die Region arbeitet daran, eine der führenden digitalen Wirtschaftsregionen Deutschlands zu werden. Und auch Südwestfalen profitiert von einem gezielt aufgebauten starken Netzwerk von Unternehmen, Wissenschaft und Politik.

UrbanLand OstWestfalenLippe steht für Zusammenhalt, intelligente Mobilität und eine zukunftsfähige Heimat. Ziel ist es, durch Bioökonomie fossile Werkstoffe durch kreislaufbasierte Alternativen zu ersetzen. In der Fleischindustrie arbeiten regionale Akteure zusammen, um ressourcenschonende Verpackungen zu entwickeln. Erstmals ist hier ein Cluster entstanden, der Maschinen, Materialien und Fachkräfte regional verortet. Dieses vorbildliche Cluster soll ein „Next Practice“ für nachhaltige Verpackungen etablieren.

Fazit:

In Deutschland arbeiten zukunftsorientierte Wirtschaftsregionen an unterschiedlichen und innovativen Themen, um ihre individuellen Visionen in die Tat umzusetzen. Untätigkeit ist keine Option, um regional und global wettbewerbsfähig zu bleiben. Damit eine starke Wirtschaftsregion entstehen kann, ist eine klare Strategie unerlässlich, die von Bewohnern und Akteuren der Region langfristig unterstützt wird. Es ist wichtig, Investoren und Fachkräfte von den Vorteilen einer Region zu überzeugen und eine klare Vision und einen darauf abgestimmten Maßnahmenplan zu entwickeln. Bestehende regionale Stärken sollten dabei gezielt genutzt und fehlende Schlüsselfaktoren schrittweise ergänzt werden, um langfristig eine tragfähige und starke Wirtschaftsregion aufzubauen. Eine gemeinschaftliche Vision und Strategie, die von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft unterstützt wird, kann erfolgreich sein – und bedeuten immer einen Marathon in der Umsetzung, keinen Sprint. Aber es lohnt sich!

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