Die Arbeitswelt wandelt sich!
Ihre Führung auch?
Am 4. Juni 2024 bietet die Arbeitgeber-Manufaktur einen Workshop zu diesem Thema im IHK Weiterbildungsinstitut in Arnsberg an. Im Interview mit Roman Bohle (RB), Leiter des Geschäftsbereichs des Beruflichen IHK Weiterbildung Institutes Hellweg-Sauerland und Susanne Macaluso (SM), Mitgründerin und Geschäftsführerin der Arbeitgeber-Manufaktur, erfahren Sie, warum ein attraktives Unternehmen eng mit positiver Führung und Zusammenarbeit verknüpft ist.
SM: Heute sprechen wir über die attraktive Arbeitgebermarke und die Bedeutung von positiver Führung und Zusammenarbeit in mittelständischen Unternehmen. Sollten wir Hierarchie und Verantwortung neu interpretieren, indem wir erkennen, dass das Potenzial nicht nur in der Führung, sondern zunehmend in der Entfaltung der menschlichen Potenziale liegt? Wie relevant sind diese Themen für die Unternehmen, mit denen Sie zusammenarbeiten?
RB: Diese Themen sind von größter Wichtigkeit. Viele Unternehmen leiden unter Fachkräftemangel und haben Schwierigkeiten, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen bzw. zu halten. Sie arbeiten oft an ihrer Kapazitätsgrenze und können aufgrund von Fachkräftemangel keine neuen Aufträge annehmen. Im Vergleich zu Großunternehmen können sie häufig nicht die gleichen Gehälter bieten und sind weniger bekannt. Daher ist eine attraktive Arbeitgebermarke von unschätzbarem Wert. Und das bedeutet, dass zur Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern, die Arbeitszufriedenheit stimmen muss. Neben fairem Gehalt und Entwicklungsmöglichkeiten spielt auch das Arbeitsklima eine wichtige Rolle bei der emotionalen Bindung von Menschen an ein Unternehmen.
SM: Angesichts der globalen Unsicherheiten wie der Corona-Pandemie, dem Krieg in der Ukraine oder der Energiekrise hat das Bedürfnis nach Sicherheit und Stabilität am Arbeitsplatz deutlich zugenommen. Doch eine Gallup-Studie von Ende 2022 zeigt, dass sich lediglich 83% der Beschäftigten in Deutschland ihrem Arbeitgeber verbunden fühlen. Es besteht also noch viel Potenzial, um Arbeitszufriedenheit und Employee Experience zu verbessern. Dies hat uns dazu bewogen, das Thema positive Führung in einen Workshop zu bringen. Doch liegt die Verantwortung für die Arbeitszufriedenheit wirklich nur bei der Führung?
RB: Aus meiner Sicht sind alle Mitglieder eines Unternehmens für ihre eigene Arbeitszufriedenheit und eine gute Zusammenarbeit verantwortlich, unabhängig von ihrer Position. Man kann nicht von der Führung erwarten, stets höflich und zuvorkommend zu sein, wenn man selbst kontraproduktiv agiert. Als Arbeitgeber trage ich jedoch die Verantwortung für eine positive Mitarbeitererfahrung. Wenn ich diese nicht gewährleiste, können die Mitarbeiter schnell das Unternehmen verlassen, egal wie lange sie zum Teil schon im Unternehmen sind. Insbesondere während der Onboarding-Phase ist das Risiko momentan besonders groß.
SM: Genau dieses Bewusstsein wollen wir schärfen. Wir haben uns beim Workshopkonzept für das PERMA-Modell von Martin Seligman entschieden, weil es als Wegweiser zu positiver Führung und Erfahrungen dienen kann. Wie genau das aussehen kann, erfährt man kompakt und erfolgreich mit unserem Workshop . Es schafft einen Rahmen von fünf Verhaltensweisen, wie wir das Wohlbefinden generell und auch am Arbeitsplatz steigern können. Nutzen Sie das PERMA-Modell selbst und hätten Sie ein Beispiel für uns?
RB: Ja, wenn beispielsweise etwas Positives im Arbeitsbereich passiert, spreche ich das gezielt an. Außerdem fördere ich regelmäßige Teambesprechungen und kommuniziere zu Beginn immer, was gut gelaufen ist.
SM: Betreiben Sie damit nicht eine reine Happylogie bzw. Übertonung des Positiven?
RB: Nein, nicht im Geringsten. Unser Fokus liegt zunächst nicht auf den Herausforderungen, sondern auf dem Ziel und wie wir es erreichen können. Ich frage immer: Was wollen wir erreichen? Wie kommen wir dahin? Welche Herausforderungen begleiten uns dabei? Was haben wir schon erreicht und wie können wir weitergehen?
SM: Was denken Sie, wo liegen die größten Herausforderungen, damit mittelständische Unternehmen das Thema Führung noch aktiver angehen?
RB: Es gibt sicherlich immer viele Gründe, es nicht zu tun:
- etablierte Führungskräfte, die unter anderen Bedingungen in das Unternehmen gekommen sind, als es noch viele Bewerber gab und die ggf. die Notwendigkeit einfach noch nicht sehen
- ein veraltetes Rollenbild in Bezug auf Führung
- Keine Zeit durch fehlende personelle Kapazitäten
- Kosten …
SM: Sind die Kosten für einen Mindset-Wechsel wirklich ein Argument, wenn man bedenkt, das lt. letzter Studie der DAK Krankenkasse im Schnitt jeder Arbeitnehmer 20 Tage/Jahr ausfällt, wobei psychische Belastungen an dritter Stelle stehen? Oder wenn man die Kosten für eine unbesetzte Stelle betrachtet, die je nach Qualifikation zwischen 16.000 € (Administration) und 90.000€ (Ingenieur) liegen?
RB: Überhaupt nicht. Es gibt keine Alternative. Die Arbeitswelt wandelt sich. Und wer nicht mitzieht und dafür sorgt, dass seine Mitarbeiter gerne im Unternehmen arbeiten, wird langfristig am Markt nicht bestehen können.
SM: Vielen Dank, Herr Bohle, für das interessante Gespräch.
Sie haben Interesse an mehr Infos? Dann nehmen Sie an einem unserer unverbindlichen Online-Infoveranstaltungen teil – hier geht´s zur Anmeldung:
>>>Link-Online-Infoveranstaltung 1<<<
Dienstag, 14.05.2024, 10:30 – 11:30 Uhr
>>>Link-Online-Infoveranstaltung 2<<<
Donnerstag, 16.05.2024, 15:30 – 16:30 Uhr
Und hier finden Sie die Anmeldeinfos zum PERMA-Kompaktworkshop
>>>Link-PERMA-Kompaktworkshop<<<
Dienstag, 04.06.2024, 09:30 – 13:30 Uhr,
Veranstaltungsort: IHK-Bildungsinstitut Arnsberg, Königstr. 16, 59821 Arnsberg